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Warum ich Begleitherren liebe
Habe ich ernsthaft „liebe“ geschrieben? Ja, das habe ich. Denn seit ich meine Vorurteile über Bord geworfen und angefangen habe, die Gesellschaft von Begleitherren zu genießen, sehe ich in ihnen mehr als Male Escorts. Ich sehe in ihnen Menschen, mit denen ich mein Leben bereichere. Und zwar wann und wie ich will.
Alles begann mit diesen kleinen Lücken
Mein Leben ist schön. Wären da nicht diese Abende, an denen ich einfach nur tanzen will. Tanzen, ohne mich gegen aufdringliche Flirtversuche wehren zu müssen. Oder der gelegentliche Sonntagvormittag, an dem ich ganz klischeehaft in männlicher Begleitung zum Brunch möchte. Zu manchen Gelegenheiten möchte ich einen Mann neben mir, der mich ein klein wenig auf Händen trägt.
Eine Beziehung will ich jedoch nicht.
Ich will Momente, in denen ich genießen und mich verwöhnen lassen kann. Ohne morgen Socken und Unterhosen zu waschen oder mich darüber zu streiten, wer den Müll runterbringt. Ich will die Augenblicke, an die ich mich auch in Jahren noch gerne erinnere. Ohne die Arbeit und die Aufgaben. Ich will das Schöne, ohne das Drama.
Aber wo gibt es das schon, außerhalb von romantischen Romanen?
Wenn aus „nur mal schauen“ etwas mehr wird
Ganz offen: Beim ersten Mal wollte ich doch nur schauen. Welche Frau bucht sich schon einen Mann? Also, abgesehen von Jennifer Aniston in dem Film Der gebuchte Mann?!
Eine Stunde und ein Telefonat später war plötzlich alles ganz anders. Aus „nur mal schauen“ wurde „nur mal unterhalten“ und daraus wurde ein Abend, den ich nie vergessen werde. In meine Vorfreude, Nervosität und Aufregung mischte sich seine wohltuend sonore Stimme. Zwischen Tapas und Tango ertappte ich mich dabei, aus vollem Herzen zu lachen. Wie lange war das letzte Mal eigentlich her?
Als sich unsere Wege trennten, fragte ich mich nicht, ob er sich bei mir meldet. Ich bangte und hoffte nicht. Ich fragte mich nicht einmal, ob ich etwas falsch gemacht oder missverständliche Signale gesendet hatte. Stattdessen hatte ich einfach einen wundervollen Abend voller berauschender Momente und vollkommen ohne den Ballast, der für gewöhnlich damit einhergeht.
Meine Begleitherren für jede Gelegenheit
Mit Thomas zum Ballett, mit Philipp zum Tanzen, Spa mit Leandro – Hand aufs Herz: Wer wünscht sich nicht den perfekten Begleitherren für jede Gelegenheit?
Aber seien wir schonungslos ehrlich: Nicht jeder brilliert bei allem.
Einen maulenden Mann mitnehmen, den ich erst überzeugen muss? Das habe ich mir jahrelang angetan. Nur, um mir die Erfahrung gründlich versauen zu lassen. In Gesellschaft des passenden Begleitherren kann ich hingegen genießen. Und muss dafür im Anschluss nicht mit zum Fußball.
Es ist etwas, das ich mir mit meinem Kavalier der Stunde in bester Gesellschaft gönne. Es sind die Momente, die ich nach meinen Vorstellungen kreiere und dabei im besten Sinne überrascht werde. Während Sebastien mich auffängt, stürze ich mit Antonio von einem Abenteuer ins nächste. Und warum eigentlich nicht?
Freiheit, Wärme und Zweisamkeit
Ich liebe meine Freiheit. Gelegentlich wünsche ich mir Wärme und Zweisamkeit oder eine Begleitung. Beides auf einmal funktioniert jedoch nicht. So dachte ich zumindest. Entweder ich gebe meine Freiheit als Single auf oder ich verzichte darauf, mich fallen lassen zu können, Bewunderung, Umarmungen und Leidenschaft zu genießen – und zwar dann, wenn ich es will. Mit Male Escorts habe ich die sichere Möglichkeit dazu. Ich kann mir die Vorteile eines Gesellschafters gönnen, ohne dafür auch nur ein Quäntchen meiner Freiheit aufzugeben. Hingabe, ohne Aufgabe.
So kommt es, dass ich hin und wieder in starke Arme sinke, einen berauschenden Abend in der maskulinen Gesellschaft eines Kavaliers verbringe oder verbalen Zärtlichkeiten lausche. Nach meinen Regeln.
Du hast ein Glück
Wann immer ich bewundernde bis neidische Blicke für den gebuchten Gentleman neben mir bekomme, ist ein Kommentar nicht weit entfernt:
„Hast du ein Glück!“
Denn scheinbar habe ich die charmante Nadel im Heuhaufen gefunden. Den Mann, der mich liebend gerne auf die Tanzfläche begleitet, sich mit Kunst auskennt und mir seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Doch Glück ist das Letzte, auf das ich mich verlasse. Viel lieber habe ich die Sicherheit, einen wundervollen Abend zu erleben. Mit einem eloquenten, gebildeten Begleitherren, der so viel mehr ist als ein Mann für gewisse Stunden.
Mein (unschmutziges) Geheimnis
„Wie ist das eigentlich?“, fragt mich meine längste Freundin und die Einzige, die das Geheimnis hinter den Männern an meiner Seite kennt.
„Einfach, schön und deswegen einfach schön.“
Für mich ist es ein Stück meiner persönlichen Wellness geworden, mir einen Escort zu gönnen, wann immer mir der Sinn nach eleganter, charmanter und unterhaltsamer Begleitung steht. Die Stunden mit den Begleitherren sind der Balsam, den meine Seele gelegentlich braucht. Dazu ist es mein Geheimnis, das ich fast ebenso liebe wie die Zweisamkeit auf Zeit.
Autorin Jessika Mueller